Portraitfotografie ist die Königsdisziplin für Fotografen. Neben technischem Knowhow und umfangreichen Kenntnissen im Bildaufbau benötigt der Fotograf vor allem eines: Einfühlungsvermögen. Ein gutes Portrait ist nicht nur perfekt in Szene gesetzt, es zeigt die Seele des Portraitierten, das wahre Ich im Augenblick der Belichtung. Es stellt den Portraitierten daher nicht zwangsläufig ins beste Licht. Es zeigt die Facette, die der Fotograf von seinem Gegenüber wahrnimmt. Insofern ist es nicht nur eine Momentaufnahme, sondern eine subjektive Wahrheit. Diese Wahrheit muss dem Portraitierten weder schmeicheln noch gefallen.
Bei einem Businessportrait ist das anders.
Ob ein Portrait gelungen ist, hängt von den Zielen ab, die der Fotograf verfolgt. Handelt es sich um ein Langzeitportrait eines Drogenabhängigen, um eine Werbekampagne eines Politikers oder Fotografien für die Unternehmensseite im Internet? Businessportraits verfolgen eindeutig ein anderes Ziel als Aufnahmen von Braut und Bräutigam. Wenn ein Unternehmen Portraits seiner Mitarbeiter auf der Über-uns-Seite präsentiert, übermitteln diese Botschaften. Die Bilder zeigen ein sympathisches, kompetentes und professionelles Team.
Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld einige Eckpunkte für das Shooting zu besprechen.
Ziele definieren: Gewünschte Wirkung der Businessportraits im Vorgespräch klären
Die Art der Aufnahmen ist abhängig vom Unternehmen und dessen angestrebte Außendarstellung:
Handelt es sich um ein junges, dynamisches Start-Up, um ein alteingesessenes Familienunternehmen oder um eine soziale Einrichtung?
Welche Kompetenzen stehen im Mittelpunkt?
Welchen Zweck erfüllen die Aufnahmen?
Was erwartet die Zielgruppe?
Diese Eckdaten entscheiden über Räumlichkeiten, Kleidung, einbezogene Gegenstände, Posen und Lichtsetzung.
Auch bei Bewerbungsfotos lohnt sich ein Vorgespräch. Hier ist die Branche und manchmal sogar das Unternehmen selbst für die Ausrichtung der Bilder entscheidend.
Location, Outfit und Requisiten: Passend zum Unternehmensbereich
Der klassische Anzug oder das Businesskostüm ist nicht immer ein Must-have. Gerade bei jungen, kreativen Firmen möchten künftige Kunden oder Mitarbeiter den CEO in Jeans sehen. Flache Hierarchien und eine offene Unternehmenskultur zeigen sich im Dresscode oder im Make-up. Bei einem Modelabel oder einem Grafikbüro kann dies durchaus ausgefallen sein.
TIPP
Bügeln Sie im Vorfeld Ihre Kleidung. Falten sind ein No-Go bei Businessportraits und für den Fotografen schwer zu retuschieren.
Wichtig ist: Der Portraitierte fühlt sich in seinen Sachen wohl. Es geht in der modernen Unternehmensfotografie vor allem um Authentizität.
FARBEN
Bei der Wahl der Kleidung ist die psychologische Wirkung von Farben zu beachten. Durch die richtige Auswahl unterstreicht der Portraitierte seine Botschaft.
Schwarz
konservativ, seriös, traditionell, traurig, bedrohend, ernst, schwer, verkleinernd
Grau
neutral, seriös, rational, sachlich, konservativ, spannungslos, trist
Rot
aktiv, laut, erregend, kämpferisch, aggressiv, penetrant, warnend, weiblich, verrucht, verführerisch, wichtig
Rosa
fürsorglich, lieblich, zart, kindlich
Lila
feierlich, würdevoll, geheimnisvoll, mystisch, androgyn, dämonisch
Blau
beherrscht, enthaltsam, geistig, treu, seriös, rational, kalt, männlich, fern, eisig
Weiß
interlektuell, klassisch, kühl, leicht, hell, steril, vergrößernd
Gelb
erfrischend, heiter, extrovertiert, lebhaft, jugendlich, optimistisch
Orange
erregend, wärmend, direkt, lebendig, freudig, vereinnahmend
Braun
naturverbunden, erdig, stabil, verankert, warm, schwer, gemütlich
Grün
erfrischend, anregend, sanft, harmonisch, naturverbunden, gesund, ausgleichend, hoffnungsvoll, frei, offen
Findet das Fotoshooting in den Firmenräumen statt, ist es durchaus üblich, den Arbeitsplatz und passende Tätigkeiten in das Shooting einzubeziehen. Auch bei Aufnahmen im Studio helfen Gegenstände, Botschaften zu transportieren.
Perspektive, Pose und Bildausschnitt: Wirkung berücksichtigen
Ein Businessportrait zeigt den Unternehmer oder den Mitarbeiter immer von der vorteilhaftesten Seite. Ein von unten nach oben fotografiertes Portrait demonstriert Stärke, aber auch Überheblichkeit. Eine von oben nach unten fotografierte Person wirkt schnell hilflos und verletzlich. Mimik und Gestik verstärken den Eindruck oder wirken entgegen. Eine leichte Profilansicht, ein erfrischendes und offenes Lächeln und der bewusste Einsatz der Hände – all das will gut durchdacht sein.
Der Fotograf legt zu Beginn fest, ob er sich auf das Gesicht fokussiert, den Oberkörper in Szene setzt oder ein Ganzkörperportrait anfertigt.
Professioneller und empathischer Fotograf: Wohlfühlen beim Shooting
Ein professioneller Fotograf legt mit seinen Kenntnissen über Bildkomposition, Posing und den passenden Lichtverhältnissen eine gute Basis. Für überzeugende Portraits benötigt es jedoch eines weiteren Faktors: einer angenehmen Atmosphäre. Eine sympathische Fotografin, ein freundlicher Kameramann, die passende Chemie: Das ist für ein ausdrucksstarkes Businessportrait von großer Wichtigkeit. Die Persönlichkeit des Firmenchefs darf sich in der Fotografie spiegeln. Das macht Nähe.
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„Es gibt nie eine zweite Chance für den ersten Eindruck“ – dies gilt für viele Bereiche des alltäglichen Lebens. Behalten Sie den Spruch auch beim Erstellen eines journalistischen Textes im Hinterkopf. Die Überschrift prägt hier maßgeblich den ersten Eindruck. Hinzu kommen das Layout und ggf. eingefügte Bilder als Eyecatcher. Nur wenn die Überschrift aussagekräftig ist, animiert sie die richtigen Personen zum Weiterlesen.
