Ein Song in 30 Sekunden? Wie Suno AI die Musikproduktion auf den Kopf stellt
Bild: Marielle Viola Morawitz – 2komma8, mithilfe des generativen KI-Modells FLUX.1 Kontext [max]
Eine zündende Idee, doch keine Sekunde Zeit, Musiker*innen oder ein Studio zu organisieren? Genau hier setzt Suno AI an: ein KI-Tool, das verspricht, binnen Sekunden aus ein paar Worten einen vollständigen Song zu komponieren. Keine Noten, kein Mikrofon, kein Mischpult. Nur Sie, ein Prompt – und ein Track, der sich hören lässt.
Aber kann das wirklich funktionieren? Klingt das Ergebnis nach Musik oder nach Maschinenlärm? Und dürfen Sie den Song überhaupt kommerziell nutzen? Wir arbeiten seit vielen Monaten mit Suno und liefern Antworten, Einschätzungen und konkrete Tipps.
Was ist Suno AI?
Suno AI ist ein webbasiertes KI-Tool, das aus Textanweisungen komplette Songs generiert – inklusive Instrumenten, Gesang und Stimmung. Entwickelt wurde es von einem US-Startup mit dem Ziel, Musikproduktion radikal zu vereinfachen. Das Motto: Musik soll so einfach und zugänglich sein wie das Schreiben einer E-Mail.
Besondere Funktionen:
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Text-to-Music: aus einer kurzen Beschreibung entsteht ein ganzer Song
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KI-Gesang: realistisch klingende, synthetische Stimmen
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Stilwahl: von 80er Synthpop bis Dark-Hip-Hop, von Kinderliedern bis Ambient
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Export-Optionen: Audio und Video, je nach Abo-Modell
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Zwei Versionen pro Prompt: bietet kreative Vergleichsmöglichkeiten
So funktioniert Suno AI Schritt für Schritt
Die Nutzung von Suno AI ist denkbar einfach. Der Prozess erinnert an die Arbeit mit einem Chatbot – nur dass am Ende ein Musikstück statt eines Textes steht:
Account anlegen
auf suno.ai (kostenlos, mit Upgrade-Optionen)
Prompt eingeben
z. B. „Ballade über Teamwork im Jazz-Stil“ oder „elektronischer Poptrack über Nachhaltigkeit“
Genre und Stimmung wählen
optional, aber hilfreich
Song generieren lassen
2 Versionen werden in ca. 30 Sekunden erstellt
Download
als MP3, WAV-Datei oder Video – je nach Abo-Modell
Es gibt die Möglichkeit, einen eigenen Songtext einzugeben und Personae anzulegen, sodass Creators mehrere Lieder mit derselben Stimme anlegen können.
Stärken und Schwächen von Suno AI
Natürlich ist ein Tool wie Suno AI faszinierend – aber funktioniert es auch zuverlässig? Und wie unterscheidet sich die Qualität von professionell produzierter Musik? Damit Sie einschätzen können, was Suno leistet (und wo es noch hakt), haben wir zentrale Aspekte in einer Gegenüberstellung zusammengefasst.
Stärken
Extrem schnell
2 Songversionen in unter einer Minute
Intuitive Bedienung
kein Vorwissen nötig
Vielfalt an Stilrichtungen
von Electro bis Folk
Beeindruckende Gesangssimulation
Stimmen wirken authentisch und musikalisch
Experimentierfreude
ideal für kreative Brainstormings oder Pitch-Präsentationen
Schwächen
Begrenzte Länge
aktuell meist 1:20–1:30 Minuten pro Song
Keine Nachbearbeitung im Tool möglich
für Feinschliff ist externe Software nötig
Nicht alle Genres gleich gut umgesetzt
Klassik und komplexer Rap sind schwieriger
Was sagt das Urheberrecht zu KI-Musik?
Ein zentraler Punkt, der viele potenzielle Nutzer*innen beschäftigt: Darf man Suno-Songs kommerziell nutzen? Diese Frage ist keineswegs trivial, denn sie berührt gleich mehrere Bereiche – vom Urheberrecht über Lizenzmodelle bis hin zu Fragen der ethischen Nutzung.
Die gute Nachricht: Suno bietet verschiedene Abo-Modelle, die klare Regeln zur Nutzung mitbringen. Doch die Feinheiten stecken im Detail. Wer etwa auf dem kostenlosen Plan unterwegs ist, darf die erzeugten Songs nur für private oder nicht-kommerzielle Zwecke verwenden – also zum Beispiel für ein Schulprojekt, einen privaten Podcast oder eine Präsentation im kleinen Kreis. Sobald jedoch Inhalte öffentlich verbreitet oder monetarisiert werden – etwa auf YouTube, in Social Ads oder als Teil einer Kampagne –, ist ein Upgrade auf den kostenpflichtigen Pro- oder Premier-Plan erforderlich. Diese erlauben dann auch den kommerziellen Einsatz der KI-generierten Musik.
Dennoch gilt Vorsicht bei der Verwertung: Eine Anmeldung bei Verwertungsgesellschaften wie der GEMA ist aktuell nicht möglich, da der rechtliche Status solcher KI-Kompositionen noch nicht abschließend geklärt ist. Die Debatte rund um kreative Urheberschaft durch Maschinen ist im Gange – eine gesetzliche Klärung dürfte daher in den kommenden Jahren folgen. Wer KI-Musik nutzt, sollte dies jedoch offen kommunizieren – z. B. mit einem Hinweis im Abspann.
Zwischen Inspiration und Ausbeutung: Wem gehört KI-Musik wirklich?
Suno ahmt keine existierenden Künstler*innen nach – jedenfalls nicht gezielt. Das Tool wurde so konzipiert, dass es keine berühmten Stimmen kopiert oder bewusst imitiert. Dennoch basiert das System auf Trainingsdaten, die aus realer Musik bestehen. Die KI hat also durch das Hören und Analysieren zahlloser Songs gelernt, wie ein „typischer“ Pop-, Rock- oder Hip-Hop-Song klingen soll.
Das wirft eine entscheidende ethische Frage auf: Profitieren KI-Modelle wie Suno von der kreativen Arbeit echter Musiker*innen, ohne dass diese dafür entlohnt werden? In gewisser Weise ja – denn die KI produziert im Stile der Originale, ohne dass Urheber*innen an den Ergebnissen beteiligt sind. Für viele Künstler*innen bedeutet das: Ihre Klangästhetik fließt in neue Werke ein, ohne dass sie selbst je gefragt wurden.
Suno mag zwar keine gezielten Deepfakes erzeugen, bewegt sich aber in einem Graubereich, in dem Fragen nach Fairness, geistigem Eigentum und ökonomischer Teilhabe neu verhandelt werden müssen. Wer KI-Musik einsetzt, sollte sich dieser Debatte bewusst sein – und verantwortungsvoll mit dem neuen kreativen Werkzeug umgehen.
Sinnvolle Use Cases für Suno
Suno AI eignet sich besonders für:
- Social Media: Musik für Reels, Shorts oder TikToks – passgenau, lizenzsicher, schnell
- Bildung: im Musikunterricht, bei Projekttagen oder als Einstieg in KI-Themen
- Marketing und Werbung: Jingles, Soundlogos, Kampagnenbegleitung
- Agenturen: Demos und Mood-Musik für Präsentationen
- Kunstprojekte: experimentelle Klangideen und interaktive Installationen
Ein interessanter Zusatznutzen: Barrierearme Produktion – Menschen ohne musikalisches Vorwissen können Songs erstellen und publizieren.
Song des Vereins Unternehmerkreis Schöneweide e. V.
Imagefilm mit Unternehmenssong für die Social-Media-Kanäle von Emmig und Buschko
Imagefilm mit musikalischer Hintergrunduntermalung im Stil von Computerspielemusik für den Unternehmensauftritt von Lasergame Berlin auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmerkreises Schöneweide e. V.
Fazit: KI-Songs als kreativer Turbo – aber mit Augenmaß
Suno AI ist kein Ersatz für professionelle Musiker*innen oder Sounddesignende, aber ein faszinierendes Werkzeug für alle, die schnell, unkompliziert und kreativ mit Musik arbeiten wollen.
Das Tool eignet sich ideal für den digitalen Alltag: vom TikTok-Sound bis zum Bildungsvideo. Es senkt die Schwelle zur Musikproduktion und demokratisiert ein Feld, das lange exklusiv war.
Doch wie bei allen KI-Systemen gilt: Technik ersetzt nicht das Gespür für Kontext, Zielgruppe und Ethik. Nutzen Sie Suno als Inspirationsquelle, nicht als Endprodukt. Dann entfaltet es seine volle Stärke.
Sie möchten Ihre Inhalte mit individueller Musik aufwerten – sei es für Social Media, Marketing oder Bildungsprojekte? Ob maßgeschneiderte Songtexte, kreative Audio-Untermalung oder ein Lied, das es so kein zweites Mal gibt: Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung. Setzen Sie auf einzigartige Musik statt Standard-Sound – sprechen Sie uns an!
FAQ: Häufige Fragen zu Suno AI
Ist Suno AI kostenlos nutzbar?
Ja, mit einem eingeschränkten Funktionsumfang. Die kostenlose Version erlaubt nur nicht-kommerzielle Nutzung und bietet begrenzten Zugriff auf Features.
Kann man die von Suno AI generierten Songs kommerziell verwenden?
Nur mit einem kostenpflichtigen Abo (Pro oder Premier). Die generierten Songs dürfen dann auch für Werbung, YouTube oder andere kommerzielle Zwecke genutzt werden.
Sind die Songs urheberrechtlich geschützt?
In vielen Ländern nicht, da sie nicht von einem Menschen im juristischen Sinne geschaffen wurden. Eine Eintragung bei Verwertungsgesellschaften wie GEMA ist meist nicht möglich.
Imitiert Suno AI Stimmen echter Künstler*innen?
Nein, Suno generiert generische Stimmen und erlaubt keine gezielte Imitation realer Personen.
Wie lang sind die Songs?
Die genaue Länge hängt vom Abo-Modell und der Nutzung ab. In Basisversionen sind Songs auf etwa 1–2 Minuten beschränkt.

Marielle Viola Morawitz
Expertin für generative KI
Dieser Beitrag wurde von Marielle Viola Morawitz, Inhaberin der Berliner Agentur 2komma8 – Büro für Text, Fotografie und Grafikdesign, in Kooperation mit dem KI-Redakteur und -Spezialisten Robert verfasst. Marielle Viola Morawitz beschäftigt sich mit ChatGPT seit der ersten Stunde und hat sich ein umfangreiches Wissen zu KI-Programmen wie DALL-E, Adobe Firefly, Suno, Leonardo.ai, Luma Dream Machine, Runway oder HeyGen erarbeitet. Sie ist Preisträgerin des Awards „Unternehmen der Zukunft“ und DUP-Botschafterin des BIG BANG KI FESTIVALS.










