Gute Schrift wirkt – und zwar bei allen. Sie entscheidet mit, ob Ihre Website gelesen, verstanden und wieder besucht wird. Doch gerade online steht sie oft vor einer doppelten Herausforderung: Sie soll nicht nur gut aussehen, sondern auch barrierefrei, DSGVO-konform und rechtssicher sein. Klingt kompliziert? Ist es nicht – wenn man weiß, worauf es ankommt.

Barrierefreie Typografie

 

Barrierefreie Typografie bedeutet, dass digitale Inhalte für viele Menschen zugänglich und ohne Hindernisse lesbar sind – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, ihrem Alter oder ihren technischen Voraussetzungen. Besonders betrifft das Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen, Kontrastempfindlichkeit, Farbfehlsichtigkeit, kognitiven Einschränkungen oder Leseschwierigkeiten wie Legasthenie. Aber auch Menschen mit temporären Einschränkungen, etwa nach einer Augen-OP oder bei der Nutzung eines Displays in der Sonne, profitieren von guter, barrierefreier Schriftgestaltung.

Barrierefreie Typografie achtet auf klare, gut unterscheidbare Buchstabenformen, ausreichend große Schriftgrößen, harmonische Zeilenabstände und ausreichend Kontrast zwischen Schriftfarbe und Hintergrund. Sie verzichtet auf gestalterische Spielereien, die die Lesbarkeit einschränken könnten – etwa zu hohe Strichkontraste, extrem enge Laufweiten, kursiv gesetzte Absätze oder verschnörkelte Akzentschriften im Fließtext.

Kurz gesagt: Barrierefreie Typografie stellt die Leserlichkeit über das Design und unterstützt aktiv dabei, dass Inhalte inklusiv kommuniziert werden – für alle Menschen.

    Die wichtigsten Kriterien:

    • Hohe x-Höhe: Buchstaben wie „e“ oder „a“ sind besser erkennbar.
    • Ausreichender Kontrast: Textfarbe und Hintergrund müssen sich deutlich unterscheiden.
    • Gute Zeichenunterscheidung: z. B. klares „l“, „I“ und „1“.
    • Großzügiger Zeilenabstand und Schriftgröße (mind. 16 px im Fließtext).
    • Keine Versalien für ganze Absätze: durchgehende Großbuchstaben sind schwer lesbar.

    Systemschriften

     

    Was sind Systemschriften?

    Systemschriften sind Schriftarten, die bereits auf den Betriebssystemen (Windows, macOS, Linux, iOS, Android) vorinstalliert sind. Das bringt eine ganze Reihe von praktischen Vorteilen mit sich – vor allem im Hinblick auf Performance, Kompatibilität und Datenschutz. 

    Vor- und Nachteile von Systemschriften

     

     Systemfonts sind eine starke strategische Entscheidung – insbesondere dann, wenn Ladezeit, Kompatibilität und rechtliche Sicherheit oberste Priorität haben. Sie bieten viele Vorteile.

     

    Vorteil Erklärung
    schnelle Ladezeiten Da keine Webfonts geladen werden müssen, lädt die Website deutlich schneller.
    kein zusätzlicher Speicherbedarf Die Schrift ist bereits auf dem Endgerät vorhanden – keine Zusatzressourcen nötig.
    maximale Kompatibilität Systemschriften funktionieren auf nahezu allen Geräten und Browsern weltweit.
    datenschutzfreundlich Keine Verbindung zu externen Servern wie Google Fonts → DSGVO-konform ohne Cookie-Banner.
    klare Darstellung auf Screens Viele Systemschriften wie Verdana oder Trebuchet MS wurden speziell für Bildschirme optimiert.
    ideale Wahl für Office und PDFs Der Empfänger sieht mit hoher Wahrscheinlichkeit exakt die gleiche Typografie.
    keine Lizenzkosten Systemfonts dürfen in der Regel kostenlos und kommerziell genutzt werden (Ausnahmen prüfen, z. B. Helvetica).

      Trotz ihrer vielen Vorteile bringen Systemschriften auch Einschränkungen mit – vor allem aus gestalterischer Sicht.

       

      Nachteil Erklärung
      begrenzte Designvielfalt Viele Systemschriften wirken neutral oder überholt, es fehlt der individuelle Stil.
      kein echter Branding-Effekt Einprägsame Schriftbilder lassen sich nur schwer mit Standardfonts erzeugen.
      nicht immer barriereoptimiert Einige ältere Systemfonts sind nicht optimal für Menschen mit Leseschwächen.
      keine typografischen Extras Ligaturen, variable Fonts oder OpenType-Features fehlen meist komplett.

       

       

      Barrierefreie Systemschriften

       

      Nicht alle Systemschriften sind barrierefrei. Die Schriftart „Impact“ beispielsweise ist sehr kompakt und hat extrem dicke Striche, so gibt es kaum Unterscheidung in den Details. „Courier New“ ist im Fließtext schwer lesbar, da die Monospace-Schrift mit sehr schmalen Punzen daherkommt und „Lucida Console“ ist eher für Codezeilen optimiert, nicht für längere Lesetexte.

      Kostenfrei, kommerziell nutzbar und barrierefreundlich gelten insbesondere:

      • Arial: klassische serifenlose Schrift, gut lesbar, sehr weit verbreitet
      • Verdana: entwickelt für maximale Bildschirmlesbarkeit, große x-Höhe, sehr barrierefreundlich
      • Tahoma: kompakter als Verdana, aber klar strukturiert und gut unterscheidbar
      • Trebuchet MS: humanistische Grotesk, offen, freundlich und stabil lesbar

      Wann ist der Einsatz von Systemschriften sinnvoll?

       

      Der Griff zur Systemschrift ist nicht immer eine Notlösung – sondern kann bewusst eingesetzt werden, um technische, rechtliche oder konzeptionelle Anforderungen zu erfüllen. Hier sind die typischen Einsatzbereiche:

      • Wenn Ladezeit und Performance entscheidend sind (z. B. bei Mobile-First-Websites).

      • Wenn absolute DSGVO-Konformität ohne Cookie-Banner gewünscht wird.

      • Bei minimalistischen oder neutralen Designs, z. B. für NGOs, Behörden oder Rechtsportale.

      • Für Newsletter, PDFs oder Office-Dokumente, bei denen eine einheitliche Darstellung sichergestellt sein muss.

      • In Projekten ohne Webfont-Budget oder bei sehr eingeschränkten Hosting-Möglichkeiten

      Wer eine technisch saubere, rechtlich unbedenkliche und dennoch zugängliche Webtypografie umsetzen möchte, sollte Systemschriften nicht unterschätzen. Auch wenn sie nicht die gestalterische Tiefe moderner Webfonts bieten, punkten sie mit Geschwindigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit.

      Für viele Projekte – insbesondere im öffentlichen Sektor, in rechtlich sensiblen Branchen oder bei klar funktional ausgerichtetem Design – sind sie die pragmatische und professionelle Wahl.

      Arial

      Google Fonts

       

      Trotz der Vorteile von Systemschriften lohnt sich auch ein Blick auf die Google-Fonts-Bibliothek. Denn hier finden sich mittlerweile über 1.500 kostenlose Schriftarten, viele davon mit einem klaren Fokus auf Lesbarkeit, Inklusion und digitale Barrierefreiheit. Besonders Projekte wie Lexend, das speziell zur Verbesserung der Lesegeschwindigkeit entwickelt wurde, oder Atkinson Hyperlegible, das aus der Arbeit mit sehbehinderten Menschen entstanden ist, zeigen: Google Fonts bietet mehr als nur Design.

      Die Plattform punktet zudem mit einer einfachen Handhabung, klaren Open-Source-Lizenzen (SIL Open Font License) und einer stetig wachsenden Auswahl an Schriftarten, die für alle Endgeräte optimiert sind. Wer also auf der Suche nach moderner, gut ausgebauter Typografie ist, wird hier garantiert fündig – solange die Einbindung datenschutzkonform erfolgt.

       

      Barrierefreie Google Fonts:

      • Atkinson Hyperlegible: entwickelt vom Braille Institute of America, hat eine extrem hohe Unterscheidbarkeit zwischen ähnlichen Buchstaben

      • Lexend: entwickelt zur Verbesserung der Lesegeschwindigkeit

      • Merriweather Sans: die beliebte Merriweather für den Fließtext optimiert
      • Noto Sans: exzellente Zeichenabdeckung, hohe Lesbarkeit
      • Roboto: bewährt, vielseitig und technisch

      • Open Sans: freundlich und gut lesbar in allen Größen

      • Source Sans Pro: besonders harmonisch im Lesefluss

      Google Fonts rechtssicher einbinden

       

      Google Fonts sind beliebt, weil sie kostenlos, vielfältig und einfach in Websites einzubinden sind. Doch die direkte Nutzung über die Server von Google ist aus Datenschutzsicht problematisch: Beim Abruf der Schriftarten wird die IP-Adresse der Nutzer*innen an Google weitergeleitet, was laut deutschem Recht ohne explizite Zustimmung nicht zulässig ist.

      Um Google Fonts dennoch rechtssicher zu verwenden, empfiehlt sich die sogenannte lokale Einbindung. Dabei werden die gewünschten Schriftarten nicht von den Google-Servern geladen, sondern auf dem eigenen Webserver gespeichert und von dort ausgeliefert. So wird die Datenübertragung an Dritte unterbunden und die Nutzung bleibt vollständig DSGVO-konform.

      Google Fonts

      Barrierefreie Schriften im Fließtext

       

      Im Fließtext zählt vor allem eins: Lesbarkeit. Denn hier finden die meisten Informationen statt – und sie sollen schnell, mühelos und ohne visuelle Stolpersteine aufgenommen werden können.

      Eine gut gewählte Fließtext-Schrift erfüllt mehrere zentrale Kriterien:

      • Hohe x-Höhe: Damit sind die mittelhohen Buchstaben wie „e“, „a“, „n“ oder „o“ gemeint. Eine große x-Höhe verbessert die Erkennbarkeit dieser Zeichen deutlich, insbesondere für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen.

      • Ausgewogene Laufweite: Die Buchstaben sollten weder zu eng noch zu weit gesetzt sein. Enge Laufweiten erschweren das Erkennen einzelner Buchstaben, zu weite erschweren den Lesefluss.

      • Klare Zeichenunterscheidung: Buchstaben wie l, I und 1 sollten klar unterscheidbar sein. Das ist besonders wichtig für Menschen mit Legasthenie oder bei kleinen Bildschirmgrößen.

      • Offene Buchstabenformen: Buchstaben wie „c“, „e“ oder „a“ sollten nicht geschlossen oder stark stilisiert sein. Offenere Formen erleichtern das Erkennen bei schnellen Blickwechseln.

      • Wenig Stilbrüche: Kursive, versale oder verschnörkelte Stile sollten im Fließtext vermieden werden, da sie die Leserlichkeit deutlich mindern.

      • Serifenlos oder moderat-serifenbetont: Serifenlose Schriften wie Lexend, Inter oder Roboto haben sich im digitalen Raum bewährt. Moderat-serifenbetonte Fonts wie Lora oder Merriweather funktionieren auch – wenn sie in guter Schriftgröße und mit klarem Schnitt gesetzt werden.

      • Optimiert für Screens: Die Schrift sollte speziell für die Bildschirmdarstellung entworfen worden sein (z. B. mit Hinblick auf Pixelraster, Klarheit und Renderqualität).

      Besonders serifenlose Schriften schneiden im Fließtext gut ab, weil sie neutral, klar und modern wirken. Sie lassen sich selbst in kleineren Größen gut lesen – auf Desktop wie Mobilgeräten. Viele Systemschriften gehören dazu, wie Arial, Tahoma, Trebuchet MS oder Verdana.

      Headline-Schriften: Starke Wirkung mit guter Lesbarkeit kombinieren

       

      Headlines sind der erste Blickfang Ihrer Website. Sie strukturieren Inhalte, schaffen visuelle Hierarchie und lenken die Aufmerksamkeit der Besucher*innen. Dabei sollten sie überzeugen, klar verständlich und gleichzeitig barrierefrei sein. Hier gelten etwas andere Regeln als im Fließtext – aber auch hier steht die Lesbarkeit an oberster Stelle.

      Im Unterschied zum Fließtext funktionieren bei Headlines durchaus auch serifengebundene Schriften, weil sie in größeren Größen eingesetzt werden und dadurch ihre charakteristischen Merkmale zur Geltung kommen, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen. Besonders moderne Serifenschriften mit mittlerem bis geringem Kontrast zwischen den Linien sowie großzügigem Weißraum sind eine gute Wahl.

      Worauf Sie bei barrierefreien Headlines achten sollten

       

      • Mindestschriftgröße: Headlines sollten auf Desktopgeräten mindestens 24–28 px haben, auf Mobilgeräten je nach Font mindestens 20 px. Je wichtiger der Inhalt, desto größer die Schrift.

      • Klarer Kontrast: Der Farbkontrast zur Umgebung muss hoch genug sein, um den WCAG-Richtlinien (mind. AA) zu entsprechen. Ideal ist Schwarz auf weißem oder hellem Hintergrund.

      • Vermeide reine Versalien: GROSSGESCHRIEBENE WÖRTER sind schlechter lesbar, da die charakteristische Silhouette der Worte verloren geht.

      • Nicht zu viele Schnörkel oder Ligaturen: Auch wenn sie grafisch reizvoll sind, stören sie den Lesefluss. Moderne Editorial-Fonts wie Lora oder Domine schaffen hier die Balance.

      • Gute Buchstabenunterscheidung: Besonders wichtig bei ähnlichen Zeichen wie I, l, 1 oder O und 0.

      • Ausreichender Zeilenabstand: Besonders bei mehrzeiligen Headlines (z. B. auf Startseiten) sollte der Abstand großzügig genug sein, um optisch Luft zu lassen.

      Serifenschriften als Headline-Favoriten

       

      Gerade Serifenschriften wie Merriweather, Lora oder Libre Baskerville funktionieren in Headlines hervorragend, da sie über ein klares, elegantes Schriftbild verfügen, das Professionalität und Seriosität vermittelt. In Kombination mit einer serifenlosen Fließtextschrift entsteht ein harmonischer Kontrast, der sowohl optisch reizvoll als auch funktional sinnvoll ist.

      Auch Slab Serifs wie Bitter können eine gute Wahl sein: Sie kombinieren die Betonung der Serifen mit klaren Linien und hoher Robustheit – ideal für selbstbewusste, aber barrierearme Headlines.

      Empfohlene Headline-Schriften (Google Fonts):

        • Merriweather: angenehm lesbar, wirkt kompetent

        • Lora: elegant, aber bodenständig

        • Domine: klar strukturiert, ideal für Headlines

        • Libre Baskerville: klassisch, aber angenehm ruhig

        • Bitter: robust und auffällig

      Merriweather

      Akzentschriften: Dekorativ, aber mit Bedacht einsetzen

       

      Akzentschriften, insbesondere sogenannte Script Fonts, sind Schriften, die stark an Handschrift oder kalligrafische Gestaltung erinnern. Sie verleihen einem Text einen individuellen, emotionalen oder verspielten Charakter – und werden daher gerne für dekorative Überschriften, Zitate oder gestalterische Highlights genutzt. Ein Beispiel ist die Google Font Great Vibes, die mit schwungvollen Buchstaben an elegante Schreibschrift erinnert.

      Doch Achtung: Script Fonts sind in der Regel nicht barrierefrei. Sie erschweren durch ihre unkonventionelle Formgebung das schnelle Erfassen von Wörtern, vornehmlich für Menschen mit Seh- oder Leseschwächen. Auch auf kleineren Bildschirmen oder bei reduzierten Kontrasten leidet die Lesbarkeit.

      Trotzdem müssen Sie auf Akzentschriften nicht verzichten. Wichtig ist, dass sie gezielt und verantwortungsvoll eingesetzt werden.

       

      Wann und wie lassen sich Script Fonts barrierearm einsetzen?

       

      Obwohl sogenannte Script Fonts nicht zu den klassischen barrierefreien Schriften zählen, lassen sie sich bei geschicktem Einsatz durchaus in ein barrierebewusstes Webdesign integrieren. Voraussetzung ist jedoch, dass sie keine tragende Rolle bei der Informationsvermittlung übernehmen, sondern gezielt als gestalterisches Stilmittel eingesetzt werden – etwa um Emotionen zu transportieren oder Design-Highlights zu setzen. Achten Sie auf folgende Punkte:

      • nur für einzelne Worte oder sehr kurze Phrasen: etwa als gestalterischer Akzent im Header oder auf Social-Media-Grafiken

      • mindestens 36 px Schriftgröße: alles darunter wird schnell unleserlich

      • hoher Kontrast zum Hintergrund: z. B. weiße Schrift auf dunklem Hintergrund oder umgekehrt

      • nicht in Navigation, Buttons oder Fließtext verwenden: dort sollte immer eine gut lesbare serifenlose Schrift stehen

      • Screenreader-Kompatibilität beachten: verwenden Sie „aria-label“ oder visuell versteckten Alternativtext, falls die Schrift als reines Designelement eingesetzt wird

      Alternativ: Akzentschrift als Bild einbinden

       

      Wenn Sie eine Script Font aus gestalterischen Gründen unbedingt verwenden möchten, bietet sich auch eine Einbindung als Bilddatei (z. B. PNG oder SVG) an. So haben Sie die volle Kontrolle über die Darstellung – ohne dabei Barrierefreiheit oder Datenschutz zu verletzen. Wichtig ist dann allerdings, dass das Bild mit einem beschreibenden Alternativtext (alt-Attribut) versehen wird.

      Fazit: Akzentschriften sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt

       

      Akzentschriften sind erlaubt – aber nur, wenn sie nicht die Funktion der Informationsvermittlung übernehmen. Sie dürfen schmücken, aber nicht tragen.

      • Mindestens 36 px Schriftgröße
      • Hoher Kontrast zum Hintergrund
      • Alternativtext oder aria-label für Screenreader

      Schriften auf der Unternehmenswebsite verwenden: Lizenzen beachten

       

      Viele Unternehmen sind unsicher, ob sie Google Fonts oder Systemschriften frei verwenden dürfen. Hier die wichtigsten Fakten:

      Schriftart Lizenzstatus Kommerzielle Nutzung erlaubt?
      Google Fonts Open-Source (SIL/OFL) ja
      Systemfonts Bestandteil von Windows/macOS ja
      Adobe Fonts Lizenz-abhängig über Creative Cloud nur mit aktiver Lizenz
      individuelle Fonts nur mit Kauf- oder Webfont-Lizenz kommt auf Lizenz an

      Tipp: Dokumentieren Sie Ihre Schriftquellen und -lizenzen, besonders im Corporate Design. Das schützt Sie vor Abmahnungen.

      Schriften kombinieren

       

      Wer barrierefreie Schriften auswählt, steht früher oder später vor der Frage: Welche Schriften passen eigentlich gut zusammen? Die Kombination aus Headline- und Fließtextschrift ist entscheidend für ein harmonisches Gesamtbild – sie beeinflusst sowohl die Wahrnehmung als auch die Lesbarkeit Ihrer Inhalte.

      Eine gelungene Kombination lebt vom Kontrast in der Wirkung, nicht in der Leserlichkeit. Das bedeutet: Die beiden Schriften sollten sich visuell unterscheiden (z. B. Serif vs. Sans Serif), aber dennoch ähnliche Proportionen und Laufweiten aufweisen. So entsteht Spannung ohne Stilbruch.

      Worauf Sie beim Schrift-Matching achten sollten

       

      Ein gelungenes Schriftkonzept lebt nicht nur von der Auswahl einzelner Schriftarten, sondern auch von deren Zusammenspiel. Besonders bei der Kombination von Überschrift und Fließtext entscheidet sich, wie stimmig, zugänglich und professionell Ihre Website wirkt.

      • Unterschiedliche, aber harmonische Schriftarten: Kombinieren Sie z. B. eine Serifenschrift für Headlines mit einer serifenlosen Schrift im Fließtext.

      • Gleichbleibende Grundstimmung: Modern und modern, klassisch und klassisch. Kombinieren Sie niemals eine verspielte mit einer hochseriösen Schrift.

      • Ausgewogene Kontraste: Schriftarten sollten sich erkennbar unterscheiden, aber nicht gegeneinander „arbeiten“.

      • Nicht mehr als zwei bis drei Schriftarten pro Projekt verwenden. Zu viele Fonts wirken unruhig und mindern die Barrierefreiheit.

      • Gleiche Schriftgrade richtig skalieren: Eine Headline-Schrift braucht andere Abmessungen als eine Fließtext-Schrift, um gleichwertig zu wirken.

      Diese Schrift-Kombinationen eignen sich sehr gut

       

      Bevor Sie sich für eine Schrift entscheiden, lohnt sich ein Blick auf bewährte Kombinationen aus Headline- und Fließtextfonts. Sie bieten nicht nur visuelle Harmonie, sondern auch eine klare Struktur für Ihre Inhalte.

      Einsatzbereich Empfohlene Kombination (Headline + Fließtext) Wirkung
      Barrierearmes Magazin Merriweather + Inter klassisch und modern zugleich
      Health-Website Lora + Open Sans sanft, vertrauensvoll
      Tech-Startup Domine + Roboto klar, rational
      NGO / Verein Libre Baskerville + Source Sans Pro offen, professionell
      Kreativagentur Bitter + Lexend stark, aber barrierefreundlich

      Coverbild: Marielle Viola Morawitz – 2komma8 – mithilfe von KI-generiert (DALL-E)

       

       

       

      Überprüfen Sie Ihre Website: Sind die eingesetzten Schriften wirklich barrierefrei, DSGVO-konform und lesefreundlich?
      Wenn Sie Unterstützung bei der Auswahl, Kombination oder Implementierung barrierefreier Fonts benötigen, steht Ihnen 2komma8 gern beratend zur Seite.

      Marielle Viola Morawitz

      Marielle Viola Morawitz

      Grafikdesignerin mit einer Vorliebe für Schriften

       

      Dieser Beitrag wurde mit viel Sorgfalt von Marielle Viola Morawitz, Inhaberin der Berliner Agentur 2komma8 – Büro für Text, Fotografie und Grafikdesign, verfasst. Als erfahrene Redakteurin, Content-Strategin und Webdesignerin begleitet sie Unternehmen auf dem Weg zu professioneller, nutzerfreundlicher Onlinekommunikation. Barrierefreiheit ist dabei für sie nicht nur ein Pflichtprogramm, sondern Ausdruck digitaler Fairness und Respekt.

      Der Text entstand aus praktischer Erfahrung, fachlicher Recherche und dem Anspruch, technische, gestalterische und rechtliche Aspekte verständlich und umsetzbar zu vereinen. Bei der Ausarbeitung hat ihr Ihr persönlicher Assistent Pixel, eine generative KI, geholfen.